Das sogenannte „Praktische Jahr“ ist ein fester Bestandteil des Medizinstudiums, den die Studenten nach dem 2. Staatsexamen absolvieren. Dazu können die angehenden Ärzte deutschlandweit oder auch im Ausland ein Lehrkrankenhaus auswählen. St. Marienwörth ist seit Mitte dieses Jahres Lehrkrankenhaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und konnte nun den ersten Jahrgang an Medizinstudenten im Praktischen Jahr begrüßen.
Prof. Dr. Volker Schmitz, Chefarzt der Inneren Medizin und PJ-Beauftragter, hieß die ersten fünf Studentinnen dann auch herzlich willkommen. „Wir sind sehr froh, dass sich die Kolleginnen für uns entschieden haben, um praktische Erfahrungen zu sammeln. Die Studierenden erhalten hier interessante Einblicke in den klinischen Alltag und können wichtige ärztliche Qualifikationen erwerben“, so Schmitz.
Innerhalb des Praktischen Jahres gehören die Innere Medizin und die Chirurgie zu den Pflichtfächern für die Ärzte in spe. Darüber hinaus bietet St. Marienwörth noch die Anästhesiologie und die Psychosomatik als Wahlfächer an. Außerdem hat das Haus in Trägerschaft der Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz mehrere Schwerpunktbezeichnungen zu bieten und verfügt über zwei zertifizierte Krebszentren. Somit können die Studierenden auch Kenntnisse erwerben, die über das normale Angebot in den einzelnen Fächern hinausgehen.
Nina Schwab-Jensen ist eine der fünf Medizinstudentinnen und hat sich ganz bewusst für das St. Marienwörth entschieden: „Letztlich war das breite Spektrum des Hauses für mich sehr wichtig, da wir dadurch viel sehen und lernen können. Außerdem hatte ich Kontakt zu einer Assistenzärztin der Inneren Abteilung, die mir von ihren positiven Erfahrungen berichtet hat. Da fiel die Entscheidung für St. Marienwörth am Ende dann leicht.“
Der Hauptschwerpunkt für die Studierenden liegt während des Praktischen Jahres im Kennenlernen der Grundlagen wie der Patientenuntersuchung, der Durchführung diagnostischer Maßnahmen oder der OP-Assistenz. Dabei sind natürlich immer erfahrene Kollegen an ihrer Seite, um sie anzuleiten und zu unterstützen. „Die Studierenden sollen hier Sicherheit erwerben und eine gewisse Routine entwickeln. Deshalb ist es wichtig, dass sie gut in die Arbeitsabläufe integriert sind und immer ein offenes Ohr finden. Wir haben in jeder Abteilung Mentoren benannt und zugeordnete Ärzte auf Station, die die Studenten begleiten und anleiten“, erläutert Prof. Schmitz den Ablauf im Alltag.
Neben der praktischen Arbeit auf Station gibt es auch einen theoretischen Unterricht speziell für die angehenden Ärzte, der fächerübergreifend einmal wöchentlich stattfindet. Darüber hinaus haben die Studierenden immer die Möglichkeit, an weiteren Fortbildungsangeboten, klinischen Konferenzen und Fallbesprechungen des Krankenhauses teilzunehmen.„Während der nächsten Monate haben die Studierenden die Möglichkeit, uns kennenzulernen und umgekehrt. Es wäre natürlich sehr schön, wenn die Zusammenarbeit auch über das Praktische Jahr hinausginge und ein Teil der Studierenden uns als Assistenzärzte erhalten bleiben“, so Prof. Dr. Volker Schmitz abschließend.